Dhimmis in islamischen Staaten
Keinen Status von Dhimmis also. Was bedeutet das?
Zur Erklärung müssen wir uns in die Zeit direkt nach Mohammeds
Tod (632) und der Übernahme des neuen Glaubens durch die Bevölkerung der
arabischen Halbinsel begeben. Von 638 bis 1683 erobert der Islam in
Glaubenskriegen riesige Territorien in Afrika, Asien und Europa. Dort leben
Völker mit eigener Religion und Kultur, mit eigener Sprache und Zivilisation.
Diese Völker bilden die große Mehrheit der Menschen in den vom Islam eroberten
Ländern. Sie alle werden durch das islamische Gesetz, die Schariah, regiert.
Diese ist laut islamischer Lehre allgemein und universal und besteht für alle
Menschen und alle Zeiten. Sie ist unveränderlich. Es kommt nach dieser Lehre
nicht in Frage, daß die Menschen der eroberten Gebiete einen anderen als den
islamischen Glauben annehmen. Der Djihad, der Glaubenskrieg zwingt sie unter den
Islam. Allerdings ist es möglich, seinen Glauben und seine Kultur weiter zu
behalten und zu pflegen, wenn man sich unter den Schutz des Islam begibt.
Schon im frühen Mittelalter werden dazu umfassende Gesetze
erlassen. Der anerkannte islamische Jurist Abu'l-Hassan al-Mawardi (gestorben im
Jahre 1058 d.Z.) erarbeitet genaue Regelungen, wie mit den Nichtgläubigen und
vor allem mit deren Besitz und Land nach gewonnenem Glaubenskrieg umgegangen
wird. Das entsprechende Kapitel seines Buches beschäftigt sich mit der "Beute",
die den Ungläubigen abgenommen wird. Er unterscheidet drei Arten des Landraubs:
• Land, das mit militärischer Macht und Gewalt eingenommen
wird, wenn seine Einwohner es durch ihren Tod, ihre Gefangennahme oder
Auswanderung verlieren,
• Land, das von ihnen übernommen wird, weil sie es aus Furcht
verlassen haben,
• Land, das durch Vertrag erworben wird. In diesem Fall gibt
es zwei Möglichkeiten: entweder die Ungläubigen konvertieren oder sie zahlen
Jizya, eine jährliche Kopfsteuer, und ihr Leben und ihr Besitz werden dadurch
geschützt. (2)
Die unter solchem Schutz lebenden Menschen sind die Dhimmis.
Nur solche Menschen können Dhimmis werden, deren Glauben auf der Heiligen
Schrift beruht, also Juden und Christen. Sie haben kein eigenes Recht auf Leben,
Unversehrtheit und Besitz, sondern ein vermitteltes, durch die islamische
Regierung gewährtes. Dieses Recht auf Leben muß jedes Jahr neu erworben werden.
Der Vertrag, Dhimma, beruht auf Unterwerfung. Der Schutz endet, wenn die
jährliche Kopfsteuer nicht gezahlt wird. Die Bescheinigung über die gezahlte
Kopfsteuer berechtigt dazu, ein weiteres Jahr zu leben. Die Kopfsteuer dient der
Bereicherung der Umma, der islamischen Gemeinschaft, vertreten durch ihre
Herrscher. Symbolisch bedeutet sie die Aussetzung des Glaubenskrieges, des
Djihad, der Tod, Versklavung oder Vertreibung von Nichtmuslimen mit sich bringt.
Es geht daraus hervor, daß die arabischen Herrscher es
vorziehen, wenn die Christen und Juden ihr Land verlassen, denn dann können sie
sich deren Besitz aneignen, der ein Mehrfaches der Kopfsteuer beträgt. Deshalb
unterwerfen sie die Dhimmis mannigfachen Einschränkungen, angefangen damit, daß
sie ihre Kirchen und Synagogen nicht renovieren dürfen, in Rechtsstreits gegen
Muslime kein diesen gleiches Recht haben, besondere Kleidung tragen müssen und
von Muslimen gedemütigt und beleidigt werden dürfen. Sie können entführt oder
ausgewiesen werden, leben also in ständiger Unsicherheit. Der Dhimma-Vertrag
kann von den Moslems jederzeit aufgekündigt werden. In allen Lebensbereichen
sind sie den Muslimen gegenüber minderwertig. Das Prinzip des Naturrechts für
alle Menschen wird ihnen vorenthalten, sie leben in einer Atmosphäre des
institutionalisierten Rassismus. (3)
Unter europäischem Druck oder durch die Kolonisierung wird
Mitte des 19. Jahrhunderts die Dhimmi-Gesetzgebung im osmanischen Reich
aufgehoben. Auch in anderen arabischen Staaten wird diese Gesetzgebung im 20.
Jahrhundert gelockert. Die jährliche Kopfsteuer wird in der einen oder anderen
Form in Ägypten, Syrien dem Irak, und dem Libanon noch bis 1909 erhoben. Die
gesamte arabische Welt ist bis heute von den Ansichten über die Dhimmis geprägt:
sie werden als minderwertige Menschen wahrgenommen. (4)
Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es auf Grund dieser
Dhimmi-Gesetzgebung sowie zahlreicher Pogrome wegen in Palästina, der Wiege des
jüdischen Glaubens, kaum noch Juden. Im Irak, ebenfalls ein jüdisches Zentrum
seit mehreren Tausend Jahren, soll es zukünftig einen theokratischen Staat
geben, der keine jüdischen Dhimmis dulden wird. Gegen sie soll der Glaubenskrieg
nicht aufgehoben sein. Sie sind zur Vertreibung oder Ermordung vorgesehen. Ende
September 2003 gibt es 32 Juden im Irak, die meisten alte Menschen.
Die vom Koran vorgeschriebene Geringschätzung Andersgläubiger,
"Ungläubiger", gepaart mit Gewinn- und Machtstreben bilden schon immer die
Grundlage für die Einschränkung von Rechten der Juden in den arabischen Staaten.
Eine weitere Grundlage bilden islamische Gesetze, die besagen, daß einmal
islamisch gewordene Gebiete unbedingt zurückerobert werden müssen. Die Muslime
der Welt sind gehalten, in diesem Sinne zu wirken. Das gilt für Israel, aber
beispielsweise auch für Spanien: sie sind "Länder unter dem Schwert".
In Israel gibt es für die Juden keine irgendwie geartete Rast.
Dort tobt der Djihad mit einigen Unterbrechungen, im Islam "Hudna" genannt, seit
Jahrzehnten in voller Form. Hudna meint, daß sich die Glaubenskämpfer mittels
eines Waffenstillstands eine Ruhepause gönnen, um ihre Kräfte zu sammeln und
aufzubauen und dann desto heftiger loszuschlagen. Diese Praxis ist seit dem
Propheten Mohammed unter "Hudna" zu verstehen und nicht etwa ein
Waffenstillstand als Vorbereitung eines Friedensvertrages.
Es wird klar, daß diese Gesetze, fundamentalistisch
interpretiert, dazu führen, in allen arabischen Staaten Juden zu demütigen und
zu verfolgen. Das ist also nicht neu, es ist kein Ergebnis etwaiger
Vertreibungen von Palästinensern aus israelischem Gebiet, keine Rache.
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Anmerkungen:
(2) Tuesday, November 12, 2002. Lecture subject: The Ideology
of Jihad, Dhimmitude and Human Rights
By Bat Ye'or, GEORGETOWN UNIVERSITY (WASHINGTON, D.C.)
The Hoya - Georgetown University's Newspaper of Record Since 1920
http://www.thehoya.com/viewpoint/111202/view_bat.cfm
(3) Jews kicked out of Arab countries,
including Egypt. Historical Society of Jews From Egypt
http://www.hsje.org/jews_kicked_out_of_arab_countrie.htm
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus
http://www.forgottenexodus.com/mizrahitimeline.htm
(4) The Status of Non-Muslim Minorities Under Islamic Rule
http://www.dhimmitude.org
Antisemitismus, Desinformation und die Beschönigung der Ansichten und Handlungen
der palästinensischen Führung, von Francisco J. Gil-White, 17. Januar 2002
http://emperors-clothes.com/german/articles/d-palestina.htm
hagalil.com 14-10-03 |