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Moses mit den Tafeln - ein Gemälde von Marc Chagall.
Freiheit - für alle Bewohner:
LASS MEIN VOLK...
Abrahams Enkel und Großenkel sind gezwungen, aufgrund der schweren
Zeiten nach Ägypten abzusteigen, und der Bericht über ihren Auszug aus
diesem Land, nach vierhundert Jahren der Sklaverei, ist ebenfalls Teil der
Bibel. Tatsächlich, ist das zentrale Element der Bibel das Motiv der
nationalen Freiheit, des Kampfes um Erlösung von denen, die andere
versklaven, und der erbitterte Kampf der Nation um Freiheit. Dies wurde
später zum universalen Symbol für die gesamte Menschheit.
Moses, der Stotterer, der Mann, der über Generationen die Denker und
Künstler faszinierte, der Prophet und Gesetzgeber, der allein, so wird uns
gesagt, "Gott von Angesicht zu Angesicht kannte" geht zu seinen Brüdern, die
sich in Fronarbeit schinden, und er sieht ihr Leiden. Danach erhebt er die
Flagge der Rebellion gegen beide, die brutale Tyrannei des Pharao und die
elende Unterwürfigkeit der Israeliten. Später kämpft er gegen die Sehnsucht
nach den ägyptischen Fleischtöpfen und gegen die Vergötterung des Goldenen
Kalbes.
Mit seinem Ruf "Laß mein Volk...", der später zum Ruf derer werden würde,
die im Lauf der Geschichte und in der Welt nach Freiheit ringen ("Let my
people go"), bittet er, daß Pharao seine israelitischen Sklaven entläßt.
Moses holt die Kinder Israels aus Ägypten. Er führt sie jedoch nicht
unmittelbar in das Gelobte Land. Zunächst müssen sie durch die Wüste, wo ihr
Charakter geläutert werden kann, damit sie ihre frühere Mentalität als
Sklaven gänzlich abschütteln können und zu einer Nation werden, die die
Souveränität verdient.

"Wisse, vor wem du stehst" - Diese Mahnung
an den Kantor beschließt die zehn Gebote. Das Gebot: "Du sollst dir kein
Bildnis noch irgendein Gleichnis machen" wird streng in allen jüdischen
Gotteshäusern befolgt, die entsprechend nur mit symbolischer Dekoration, wie
diese Papier-Ausschnitte, ausgeschmückt sind.
Linksseitig: "Ein Tuch, das den heiligen Sabbat ehrt", bestickt von einem
jüdischem Mädchen des 19. Jahrhunderts in Jerusalem.

Die Sinai-Berge: In dieser Umgebung nahm Moses die Kinder Israels,
sieben Wochen nach ihrem Auszug aus Ägypten, um Gott zu treffen. (Unten: Die
Kinder Israels verlassen Ägypten, dargestellt von einem Illustrator der
Passah-Haggada im 15. Jahrhundert, gedruckt in Nürnberg, Deutschland).
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Die Szene im Sinai,
dargestellt im 14. Jahrhundert.
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Zunächst bringt Moses seine Brüder zu den Hängen des Berges Sinai, um
ihnen die
Torah,
den Pentateuch, zu geben, dessen wesentlichstes Element die
Zehn Gebote
sind. Diejenigen, die Ägypten schon sieben Wochen zuvor verließen, die es
eilig hatten, freie Menschen zu werden, und die eben gerettet wurden von
denen, die sie verfolgten, bekamen jetzt die Gesetze, die in der
altertümlichen Welt unbekannt waren:
"... Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen,
weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das
im Wasser unter der Erde ist.
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich bin der Herr, dein
Gott...
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn
der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
Gedenke des Schabath-Tags, daß du ihn heiligst... da sollst du kein
Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd
noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist.
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Du sollst nicht töten.
Du sollst nicht ehebrechen.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Du sollst nicht begehren..."
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Damit war das Gerüst für die Auffassungen und die Normen der Juden als
auch der westlichen Welt geschaffen. Eine Serie von Versen, die auf die Zehn
Gebote zurückgehen, bilden die Grundlage für die Ethik des menschlichen
Fortschritts und sozialer Gerechtigkeit bis zum heutigen Tage.
Eine willkürliche Auswahl dieser Verse spricht für sich selbst:
"Die Fremdlinge sollst du nicht schinden noch unterdrücken; denn ihr seid
auch Fremdlinge im Ägyptenland gewesen. Ihr sollt keine Witwen und Waisen
bedrängen."
"Wenn du Geld leihst, an den der arm ist bei dir, sollst du ihn nicht zu
Schaden bringen und keinen Wucher an ihm treiben."
"Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen und nicht also antworten vor
Gericht, daß du der Menge nach vom Rechten weichest. Du sollst den Geringen
nicht beschönigen in seiner Sache."
"Wenn du den Esel des, der dich haßt, siehst unter seiner Last liegen, dann
versäume gern das deine um seinetwillen."
"Du sollst nicht Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Sehenden blind
und verkehren die Sachen der Gerechten."
"Wenn du nun etwas deinem Nächsten verkaufst oder ihm etwas abkaufst, soll
keiner seinen Bruder übervorteilen."
"Darum sollt ihr das Land nicht verkaufen für immer."
"Wenn dein Bruder verarmt und neben dir abnimmt, so sollst du ihn aufnehmen
als Fremdling oder Gast, daß er lebe neben dir."
"Du haltest seine Rechte und Gebote, daß dein Leben lang wäre."
"Hüte dich vor dem Bösen"
"Du sollst deines Nächsten Grenze nicht zurücktreiben."
"Wenn du vor eine Stadt ziehst, sie zu bestreiten, so sollst du ihr den
Frieden anbieten."
"Du sollst den Knecht nicht seinem Herrn überverantworten, der von ihm zu
dir sich entwandt hat."
"Die Väter sollen nicht für ihre Kinder, noch die Kinder für die Väter
sterben, sondern ein jeglicher soll für seine Sünden sterben."
"In deinem Haus soll nicht zweierlei Scheffel, groß und klein sein. Du
sollst ein völlig und recht Gewicht und einen völligen und rechten Scheffel
haben."
>>> weiter...
hagalil.com
05-02-04 Torah:
Jithro,
Ex 18:1-20:23
Haftarah: Isa 6:1-7:6, 9:5
VeJishm'a
Jithro Khohen Midjan, cHothen Mosheh, et kol asher asah Elohim leMoshe,
veleJisrael Amo: Ki hozi -''''- et Jisrael, miMizrajim...
Paraschath Jithro:
Die Zehn
Gebote
Wie können wir Gott dienen? Das Kriat Schma,
welches wir zweimal täglich im Morgen- und Abendgebet sprechen, gibt die
Antwort: "Und du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben mit deinem
ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deinem ganzen Vermögen"
(Dew.6,5)...
Zum Schabath:
Zweierlei Auditorien
"Und Mosche stieg auf, zu Gott hin, da rief ihm Gott vom
Berge zu: Also sage dem Hause Jakows und berichte den Söhnen Israels"...
Exodus 18-20:
Die Offenbarung am Berg Sinai
Ägypten, das Land der Schmerzen und der Knechtschaft gehört der
Vergangenheit an. Das grosse Abenteuer hat begonnen und die Nachkommen
Abrahams sind endlich auf dem Weg zur Verwirklichung des Bundes, der
Vision. Aber ist die Sklaverei wirklich Vergangenheit?...
Zum Schabath:
Jithro
Der Abschnitt der Tora, der diese Woche gelesen
wird, heißt Jitro. Jitro ist der Name eines Mannes, der uns in der Tora
als Opferpriester von Median und als Schwiegervater von Mosche
vorgestellt wird... [russisch]...
Wochenabschnitt:
Sidra
Jitro - Anochi
Die Zehn Gebote beginnen mit der Erklärung: "Ich bin (Anochi)
der Ewige, dein Gott" und enden mit der Verfügung: "Du sollst nicht
Gelüste tragen"...
haChoseh vehaBoneh:
David Ben-Gurion
Es steckt in uns, ein Heimatland des jüdischen Volkes zu
errichten, das die Menschen überall loben und ihm nacheifern, seinem Leben,
seiner Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, die interne wie externe Politik,
die auf die Lehren der Propheten basiert und die Lektionen von
Gerechtigkeit, Gnade und Frieden...
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