Visionen und Wirklichkeit:
Das Ödland zum Blühen bringen
1867 reiste die erste Touristengruppe unter Leitung von
Thomas Cook ins Heilige Land. Zu der Gruppe gehörte der berühmte amerikanische
Schriftsteller Mark Twain, der durch das Land reiste und über seine Erfahrungen
in dem Buch "Reise ins Gelobte Land" berichtete. Seine Beschreibung ist die
eines Landes, das völlig brach liegt.
Jüdische Landarbeiter auf ihrem Weg zu den Feldern des Hefer-Tals, in den 30er
Jahren.
Einfügung: Ein Kalender des
Jüdischen Nationalfonds,
der der "Besatzung" in den 20er Jahren gewidmet ist, womit auch die Kultivierung
des Jezreel Tals gemeint war.
31 Jahre nach Mark Twains Besuch in Eretz Israel, bereiste es
der Gründer der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl, der später in seiner
utopischen Novelle "Altneuland"
über zwei Touristen schreiben sollte, einen Juden und einen Christen, die einen
kurzen Ausflug ins Land unternahmen: "Am
nächsten Morgen... reisten sie ... zu den landwirtschaftlichen
Niederlassungen. Sie sahen die Siedlungen Rischon leZion, Rehowoth und andere,
die Oasen waren, mitten im öden Land. Viele fleißige Hände wurden hier für die
Arbeit gebraucht, bis die Erdklumpen wiedererweckt würden. Sie sahen Felder, die
sorgfältig gepflegt waren, entzückende Weingärten und Orangenplantagen, die vor
Früchten barsten. All das war in den letzten zehn oder 15 Jahren hervorgegangen,
erklärte ihnen der Vorsteher der jüdischen Siedlung Rehowoth".
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Der Lahav-Wald kennzeichnet die Grenzen der Wildnis an den westlichen
Ausläufern des Hebron-Berges. |
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Die Gewächshäuser aus Plastik im Jordantal repräsentieren Israels
Landwirtschaft.
Eingefügt: Die Siedlung am See Genezareth, wie sie im Jahre 1937 aussah. |
Obschon die beiden zitierten Autoren in ihrer Betrachtung der
aktuellen Situation nicht absolut korrekt waren, begann in den Jahren 1867 bis
1898 tatsächlich eine jüdische Siedlungsbewegung, die daran beteiligt war, das
Ödland zum Blühen zu bringen - und dies nicht aus Zufall (s.
Israel als
Integrations- und Einwanderungsgesellschaft).
Die jüdische Nationalbewegung träumte nicht nur von einer
Auferstehung der jüdischen nationalen Souveränität, sondern auch von einer
Rückkehr zum Land und der Landwirtschaft. Die Anstrengungen, die zur
Verwirklichung dieses Traums unternommen wurden, standen vor zahlreichen
Hindernissen -von dem Hauptproblem, Land zu erwerben, über Sümpfe, die Malaria
verbreiteten, bis hin zu Wassermangel. Doch diese Hindernisse konnten die
Bewegung nicht aufhalten. Innerhalb von hundert Jahren errang die israelische
Landwirtschaft viele Rekorde auf internationaler Ebene und brachte genug hervor,
um große Mengen der Produkte zu exportieren. Selbst wenn große Teile von Israels
Süden unkultiviert blieben, so sind die anderen Landesabschnitte überzogen von
einem weiten Netzwerk von Siedlungen. Die Sümpfe wurden ausgetrocknet. Ein
Wasserleitungssystem, darunter die nationale Hauptwasserleitung, ermöglichten
die Kultivierung der Randgebiete fast im ganzen Land. Eine enge Kooperation
zwischen Landwirtschaft und Forschung brachte neue Arten von Getreide und
hochentwickelte Arbeitsmethoden hervor. Paprika und Avocados, Melonen,
Artischocken und Blumen -und natürlich die berühmten Jaffa-Orangen - werden aus
Israel per Flugzeug und Schiff in fast alle europäischen Staaten gebracht.
Im
Hintergrund: ein Kamel; im Vordergrund: Krüge und ein Faß. Die Feier des Wassers
im Kibutz Urim, im westlichen Negew, kurz nach seiner Gründung 1949.
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05-02-04 |